Qualzuchten bei Ratten

Hier wollen wir ein Kapitel des menschlichen “Einfallsreichtums” behandeln, das zeigen soll, wie man Lebewesen nach seinen “Schönheitsvorstellungen” verändern kann.

Die Welt ist kein Machwerk und die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig.

Arthur Schopenhauer

Wir haben uns entschlossen keine Bilder einzustellen, da wir niemanden animieren möchte, diese Arten zu züchten oder zu suchen. Wir finden auch einige Abarten der Zucht zu grausam, als das wir sie hier zeigen möchten.

Dumboratten

Die Dumbo-Ratten wurden das erste Mal ca. 1991 in der Öffentlichkeit gezeigt. Sie sind geprägt durch möglichst dicke, große und runde Ohren, die seitlich vom Kopf abstehen. Durch diese Mißbildung ist der Kopf abgeplattet und breiter. Es führt zu eingeschränktem Gehör bis hin zur Taubheit. Außerdem haben Dumbo-Ratten einen kürzeren Körper und leiden an Skelettverformungen. Momentan wird wissenschaftlich untersucht, ob die oben genannten Behinderungen tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Solange nicht wissenschaftlich bewiesen wurde, das Dumbos keine gesundheitlichen Nachteile haben, werden wir Dumboratten auch weiterhin zu den Qualzuchten zählen.

Schwanzlose Ratten

Ratten ohne Schwanz, bekannt auch als “Manx” oder “Bobtail”, tauchten erstmals in den USA ca. 1942 auf. Diese Ratten haben oft bei einem Wurf Skelettmißbildungen und koordinationsgestörte Tiere. Schwanzlose Rattenweibchen haben meist erhebliche Probleme ihre Jungen auf die Welt zu bringen. Durch den fehlenden Schwanz haben diese Ratten auch Probleme beim Klettern und bei der Temperaturausgleichung ihres Körpers.

Nacktratten

Die Nacktratte “Sphynx” wurde im Labor gezüchtet. Dabei wurde darauf geachtet, dass sämtliche Behaarung des Tieres fehlt. Durch ihre Nacktheit sind sie sehr empfindlich gegenüber Zugluft sowie Sonneneinstrahlung. Der Körper ist kleiner als bei einer normalen Ratte und die Ohren größer. Die Haut ist dünn und hat einen rosanen Schimmer. Auch hier gibt es Probleme bei der Aufzucht der Jungen.

Patchwork-Ratten

Die Patchwork-Ratte ist wohl eine der am schärfsten zu verurteilenden Qualzuchten. Die Ratten sind sehr wenig behaart und das Fell fällt ihnen von Zeit zu Zeit komplett aus. Die einzelnen Haare sind kurz und grob und brechen leicht. Die Mißbildungsrate bei Würfen ist extrem hoch.

Rex-Ratten

Dies ist eine Rattenart, bei der sich die Körperbehaarung kräuselt. Es sind alle Haare des Körpers davon betroffen. Durch das Kräuseln der Tasthaare an der Schnauze (Vibrissen), sind sie stark in ihrer Orientierung eingeschränkt. In Extremfällen kann es durch das Haar zu chronischen Augenentzündungen kommen, da es sich dort hineindreht. Durch das gekräuselte Haar sind sie auch nicht mehr gegen Zugluft und Nässe geschützt.

Teddy-Rex-Ratten

Bei dieser Rattenart tritt die Wellung des Fells meist bei Jungtieren auf. Bei alten Tieren ist die Kräuselung stärker auf dem Rücken, als am Bauch. Hier ist ein anderes Gen für die Wellung des Fells verantwortlich, als bei der Rex-Ratte. Das Fell ist gleichmäßig und dicht. Allerdings sind auch bei dieser Art die Tasthaare gekräuselt (siehe Rex) und sie haben ebenfalls Probleme mit zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen.

Double-Rex-Ratten

Das Fell dieser Ratte ist noch stärker gekräuselt, als bei den anderen Rex-Arten, was zu noch größeren Problemen bei chronischen Krankheiten und Temperaturausgleich führt. Die Fellstruktur ist auch feiner und kürzer als bei den anderen Rex-Arten.

Velours-Ratten

Die Rattenart hat das kürzeste Fell und das am stärksten gekräuselste. Es schlägt sich auch ebenfalls auf die Tasthaare nieder. Wir glauben, Ihr könnt Euch denken, dass diese Tiere die gleichen körperlichen Probleme haben, wie die anderen.

Fatrat

Diese Rattenart wird in Amerika gezüchtet und soll angeblich ein Fett-Zucker-Gen haben, dass diese Körpermasse hervorruft! Sie können sich kaum bewegen und sterben relativ früh. Diese können bis zu 2,5 Pound (1Pound=0,453kg) also ca. 1,132kg wiegen.

Es werden mehrere Jahrtausende von Liebe nötig sein, um den Tieren ihr durch uns zugefügtes Leid heimzuzahlen.

Arthur Schopenhauer
Kleine Ratte