Wie gehe ich mit alten Ratten um?

Wie alle Tiere werden auch Ratten älter, leider geht es bei ihnen, bedingt durch ihre kurze Lebenserwartung schneller. Was also muß ich erwarten, wenn meine Rattzen in die Jahre kommen?

Ratten werden in ihrem Lebensabend ruhiger und genießen meist den Kontakt mit dem Menschen. Sie bewegen sich weitaus weniger und halten sich aus Revierkämpfen weitgehend heraus. Rattenweibchen bekommen in diesem Lebensabschnitt des öfteren Tumore, die sogenannten Mammatumore. Diese Tumore können durchaus eine geringe Größe behalten und die Ratte nicht weiter behindern. Bei den schwergewichtigen Böcken besteht die Möglichkeit, daß sie die sogenannte Hinterhandlähmung (HHL) bekommen.

Die Hinterhandlähmung wirkt sich (wie der Name schon sagt) auf die hinteren Extremitäten aus. Sie werden dort extrem unbeweglich und können sich nur noch schlecht putzen. Ältere Tiere haben öfter Probleme mit der Fellpflege, diese wird dann meist von anderen Rudelmitgliedern übernommen. Bei Böcken kann es zu Rückständen im Genitalbereich kommen. Bei zu starken Verschmutzungen muß der Halter mit warmen Wasser und einem feuchten Tuch die Reinigung übernehmen. Grundsätzlich ist darauf zu achten, gerade und vor allem bei Ratten mit HHL, daß der Käfig altengerecht eingerichtet wird. Es sollten möglichst flache Rampen installiert werden und den alten Ratten viel Lauffläche zur Verfügung stehen.

Da sich ältere Ratten weniger bewegen und auch meistens weniger fressen, muß darauf geachtet werden, das Krallen und Zähne nicht zu lang werden. Älteren Ratten sollte auch nicht mehr der Stress einer Integration zugemutet werden. Auch sollte die alte Ratte beim Fressen beobachtet werden. Frisst sie zu wenig, kann sie ruhig einmal gepäppelt werden, mit z.B. Babybrei. Prinzipiell werden alle Ratten im Alter dünner. Es können auch Fellveränderungen auftreten, z.B. das man plötzlich die Haut durch das Fell sieht, oder Pigmentstörungen der Haut. Taubheit und Erblindung können auch auftreten. Falls so etwas bemerkt wird, ist es wichtig, das der Halter sich vorher bemerkbar macht, wenn er die Ratte anfassen will. Dies kann z.B. durch ein kurzes Anpusten geschehen, damit sich die Ratte nicht erschreckt und aus Versehen zubeißt.

Aber auch alte Ratten mit Krankheiten wie den hier beschriebenen Mammatumoren und HHL können durchaus noch Spaß an ihrem Lebensabend haben. Allerdings sollte man bei schwerwiegenderen Erkrankungen darüber nachdenken, die Ratte vom Tierarzt erlösen zu lassen, doch dies ist eine Entscheidung, die jeder für sich selber treffen muß.