Wie sollte der Rattenkäfig sein?

Als erstes sollte man sich im Klaren sein, wo der Käfig stehen soll. Am besten in einer erhöhten Position (Schrank, Kommode oder ähnliches), da die Ratten uns sonst als Gefahr einstufen. Der Standort sollte auch hell genug sein, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Nicht in der Nähe von Fenstern (Zugluftgefahr) oder vor einer Heizung, weil sonst die Luftfeuchtigkeit zu gering ist (optimal = 60%). Ein erhöhter Standort hat auch den Vorteil, dass unsere Schützlinge uns beobachten können.

Die im Handel angebotenen Käfige entsprechen meist nicht den Maßen, die für die Haltung benötigt werden. Der Verein der Rattenliebhaber und -halter in Deutschland e.V. legt eine Käfiggröße von mind. 100cm (Länge) x 50cm (Tiefe) x 80cm (Höhe) fest. Diese Größe sollte für 2-4 Tiere nicht unterschritten werden. Pro weitere Ratte sollte der Käfig ca. 50 Liter größer sein. Eine Käfighöhe von 80cm sollte nicht unterschritten werden, da Ratten bevorzugt in die Höhe klettern. Aber als Grundsatz gilt natürlich, wie bei allen anderen Tierarten, je größer je besser. Der Abstand der Gitterstäbe sollte 1-1,5 cm betragen, denn wo der Rattenkopf durchkommt, kommt auch der Rest der Ratte hinterher. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass genügend große Türen vorhanden sind. Sie vereinfachen das Reinigen und den Umgang mit Deinen neuen Freunden, was gerade in der Anfangszeit sehr wichtig ist.

Als Etagen haben sich bei uns beschichtete Spanplatten bewährt, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt. Man kann sie sich auch gleich auf die richtige Größe zuschneiden lassen. Die Beschichtung ist wichtig, damit der Rattenurin nicht ins Holz eindringen kann und es später nicht anfängt zu müffeln. Sie lassen sich auch prima säubern. Alternativ kann man Bretter auch mit sogenanntem “Sabberlack” lackieren. Dies sollte allerdings in mehreren Schichten erfolgen. “Sabberlack” ist die Sorte Lack, die auch für Kinder unbedenklich ist. Frage einfach in Deinem Baumarkt nach. Die Abstände zwischen den Etagen sollten so groß sein, dass eine ausgewachsene Ratte sich aufrecht hinstellen kann. Es ist auf Gitteretagen zu verzichten, da sie den Füsschen weh tun und den Bumblefoot fördern.

Als Einrichtung des Käfigs sind Hängematten bei den Tieren sehr beliebt, die man entweder im Handel kaufen kann (teuer), oder aus kleinen Handtüchern und Stoffresten (dürfen nicht ausfransen) selber machen kann. Wir bevorzugen die Stoff-Einkaufstaschen, die an den Nähten aufgeschnitten werden können und dann mit Karabinerhaken am Käfig befestigt werden. So kannst Du aus einer Tasche 2 Hängematten zaubern. Bitte keine spitzen Gegenstände wie z.B. Sicherheitsnadeln verwenden. Hängematten können auch sehr gut unter Etagen angebracht werden, da sie den Ratten als Schutz dienen können, wenn diese einmal beim Schlafen/Spielen/Rangeln von der Etage purzeln.

Die Schlafhäuser (ob nun aus Plastik oder Holz) sollten immer in den obersten Etagen stehen, da unsere Ratten am liebsten auf erhöhten Plätzen schlafen. Was die weitere Einrichtung betrifft, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es sollte darauf geachtet werden, dass genügend Kletter- und Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Ein Baumarktbesuch kann einem auch zahlreiche Ideen liefern, z.B. Drainagerohre um Höhenunterschiede zu überbrücken und noch einige Sachen mehr. Immer darauf achten, dass genügend Raum zum Spielen bleibt. Zur Polsterung der Schlafplätze kann man Toilettenpapier, Küchenpapier, Zeitungspapier oder auch Stoffreste nehmen. KEINE Hamsterwatte, da diese sich an den Gliedmassen verfangen kann und diese abschnürt.

Die nachfolgenden Utensilien sollten auf gar keinen Fall in Deinem Käfig zu finden sein: Laufräder (egal welche Größe des Rades; Rückenschäden sind vorprogrammiert, auch Verletzungen durch eingeklemmte oder abgerissene Füsse und Schwänze), fertige Röhrensysteme (zu steiler Winkel dadurch Verletzungsgefahr; schlecht sauberzuhalten; schlecht belüftet), Hamsterkugeln (Verletzungsgefahr; schlechte Sauerstoffversorgung; sehr großer Stress für das Tier; die Tierärztliche Vereinigung für den Tierschutz betitelt diese Kugeln als Tierquälerei) und Hamsterwatte (siehe oben). Des weiteren sollten auf scharfkantige oder spitze Gegenstände verzichtet werden.

Wenden wir uns jetzt einmal dem Thema Einstreu zu. Es gibt viele unterschiedliche Sorten für den Boden des Käfigs. Da wären z.B. Hanfstreu, Maisstreu, Zeitungsschnipsel, die wir gerne verwenden. Aber probiere es am besten selber aus, welche Einstreusorte Dir gefällt. Das nehmen wir NICHT: Kleintierstreu (durch den Staub reagieren viele Ratten mit Niesen, auch Atemwegsprobleme sind möglich), Stroh und Heu (sie pieksen und die Gefahr ist groß, dass man sich Milben ins Haus holt) und klumpendes Katzenstreu (es quillt im Magen auf und das kann tödlich enden). Pellets eignen sich als Käfigeinstreu in keinster Weise, da sie unangenehm für die Füsschen sind. In einer Nagertoilette kannst Du sie allerdings verwenden.

Man kann auch versuchen, die Ratten an Toiletten zu gewöhnen. Als Toiletten benutzt man am besten große Plastik- Nagertoiletten, die man mit Katzenstreu (nicht klumpend) oder Chinchillasand füllen kann. Bitte keinen Vogelsand, da in ihm Muschelgrit enthalten ist. Um die Ratten an die Toilette zu gewöhnen, sollte man die erste Zeit die Köttel einsammeln und in die Toilette tun. Meistens werden die Ratten diese Ecke weiter benutzen, aber wahrscheinlich nicht alle. Denn unsere Tiere sind nun mal alle vom Charakter unterschiedlich. Gegen das Urinieren wo sie auch gehen und stehen, kann man nichts tun. Es handelt sich hierbei um ihr normales Markierverhalten.

1. Hilfe Kasten für Ratten

Für neue, aber auch für erfahrene Rattenhalter haben wir mal eine Notfallapotheke zusammengestellt, um im Krankheits- oder Verletzungsfall eine Art 1. Hilfe bei Ratten leisten zu können und auch auf Behandlungen und Nachsorge ( nach OP’s z.B. ) vorbereitet zu sein.
Bitte beachte, daß ein Tierarzt dadurch nicht zu ersetzen ist!

Verletzungen:

  • Wunddesinfektionsmittel (z.B. Octenisept, Braunol, Betaisodona …)
  • Wundsalbe (z.B. Bepanthen)
  • ggf. Lotagen zur Blutstillung
  • Traumeel o.ä. bei stumpfen Verletzungen

Durchfall:

BirdBeneBac (ACHTUNG! Hält Durchfall länger als einen Tag an, oder ist er schleimig/flüssig, bitte unbedingt einen Tierarzt konsultieren!)

Immunstärkung:

  • Echinacea für Kinder
  • MedNa
  • Re-active o.ä.

Panik-Angstzustände:

Rescue-Tropfen (Bachblüten)

Ausserdem:

  • Einwegspritzen
  • Kompressen, Mullbinden, Wattestäbchen…
  • Krankenkäfig
  • Wärmequelle (Wärmelampe, Wärmflasche, Körnerkissen o.ä.)
  • Paste, Babybrei o.ä. zum Untermischen von Medizin

Zudem solltest Du unbedingt immer eine Transportbox erreichbar und die Tel.Nr. Deines Tierarztes als auch eine Notfallnummer griffbereit haben!

Wir danken ghostwriter für die Zusammenstellung

Wie gehe ich mit alten Ratten um?

Wie alle Tiere werden auch Ratten älter, leider geht es bei ihnen, bedingt durch ihre kurze Lebenserwartung schneller. Was also muß ich erwarten, wenn meine Rattzen in die Jahre kommen?

Ratten werden in ihrem Lebensabend ruhiger und genießen meist den Kontakt mit dem Menschen. Sie bewegen sich weitaus weniger und halten sich aus Revierkämpfen weitgehend heraus. Rattenweibchen bekommen in diesem Lebensabschnitt des öfteren Tumore, die sogenannten Mammatumore. Diese Tumore können durchaus eine geringe Größe behalten und die Ratte nicht weiter behindern. Bei den schwergewichtigen Böcken besteht die Möglichkeit, daß sie die sogenannte Hinterhandlähmung (HHL) bekommen.

Die Hinterhandlähmung wirkt sich (wie der Name schon sagt) auf die hinteren Extremitäten aus. Sie werden dort extrem unbeweglich und können sich nur noch schlecht putzen. Ältere Tiere haben öfter Probleme mit der Fellpflege, diese wird dann meist von anderen Rudelmitgliedern übernommen. Bei Böcken kann es zu Rückständen im Genitalbereich kommen. Bei zu starken Verschmutzungen muß der Halter mit warmen Wasser und einem feuchten Tuch die Reinigung übernehmen. Grundsätzlich ist darauf zu achten, gerade und vor allem bei Ratten mit HHL, daß der Käfig altengerecht eingerichtet wird. Es sollten möglichst flache Rampen installiert werden und den alten Ratten viel Lauffläche zur Verfügung stehen.

Da sich ältere Ratten weniger bewegen und auch meistens weniger fressen, muß darauf geachtet werden, das Krallen und Zähne nicht zu lang werden. Älteren Ratten sollte auch nicht mehr der Stress einer Integration zugemutet werden. Auch sollte die alte Ratte beim Fressen beobachtet werden. Frisst sie zu wenig, kann sie ruhig einmal gepäppelt werden, mit z.B. Babybrei. Prinzipiell werden alle Ratten im Alter dünner. Es können auch Fellveränderungen auftreten, z.B. das man plötzlich die Haut durch das Fell sieht, oder Pigmentstörungen der Haut. Taubheit und Erblindung können auch auftreten. Falls so etwas bemerkt wird, ist es wichtig, das der Halter sich vorher bemerkbar macht, wenn er die Ratte anfassen will. Dies kann z.B. durch ein kurzes Anpusten geschehen, damit sich die Ratte nicht erschreckt und aus Versehen zubeißt.

Aber auch alte Ratten mit Krankheiten wie den hier beschriebenen Mammatumoren und HHL können durchaus noch Spaß an ihrem Lebensabend haben. Allerdings sollte man bei schwerwiegenderen Erkrankungen darüber nachdenken, die Ratte vom Tierarzt erlösen zu lassen, doch dies ist eine Entscheidung, die jeder für sich selber treffen muß.

Was fressen Ratten?

Um diese Frage zu beantworten, möchten wir Dir unsere Seite Speiseplan für Ratten empfehlen. Dort findest Du vom Hauptfutter bis hin zu Kräutern alles was Ratten fressen oder auch nicht fressen dürfen.

Meine Ratte ist schwanger. Und nun?

Leider kommt es hin und wieder vor, daß man (aus welchem Grund auch immer) eine schwangere Ratte bekommt (vorzugsweise aus Zoohandlungen). Jetzt stellt sich jedem Rattenanfänger die Frage, was zu tun ist.

Rattenweibchen haben eine Tragzeit, die zwischen 21-24 Tagen liegt. Der Wurf kann aus einer Größe von 8-20 Jungtieren bestehen.Am Anfang ist es nur schwer zu erkennen, das die Ratte trächtig ist. In den letzten Tagen der Schwangerschaft sieht man dann allerdings einen birnenförmigen Bauchansatz und die Zitzen sind deutlich vergrößert. Die Ratte legt auch einen verstärkten Nestbautrieb an den Tag. Das Weibchen kann auch weiterhin in dem Rudel bleiben, da die anderen Ratten ihr später bei der Aufzucht helfen. Auch der Käfig kann in der Zeit gereinigt werden, allerdings sollte dringend vermieden werden, das Nest der werdenden Mama zu zerstören. Rattenmütter verteidigen in den meisten Fällen vehement ihr Nest, also bitte vorsichtig sein. Die Aggressivität legt sich aber meist nach der Welpenaufzucht. Der Ratte sollte nun viel Eiweiß zugefüttert werden, z.B. Magerquark oder Joghurt etc.

Erste Anzeichen für den Beginn der Geburt ist auffälliges Lecken im Bauch- Zitzen- und Genitalbereich. Die Geburt findet meist in den Nachtstunden statt und dauert ca. 30 Minuten. Sollte sie länger als 1 Stunde dauern, deutet dies auf Komplikationen hin und ein Tierarzt ist unverzüglich aufzusuchen. Nach der Geburt ist für 5 Tage die Käfigreinigung tabu. Es sollte weiterhin Eiweiß zugefüttert werden. Ab dem 5. Lebenstag kann man versuchen, die Babys an die Hand zu gewöhnen, falls es die Mama zulässt. Vorher sind Störungen zu vermeiden. Ab dem 22. Tag sind sie völlig selbstständig und fangen nun an etwas feste Nahrung zu sich zu nehmen, werden aber von der Mutter bis zum 30. Tag noch gesäugt.

Mit 4,5-5 Wochen müssen die Böckchen des Wurfes von den Weibchen getrennt werden, da sie nun anfangen, geschlechtsreif zu werden. Dies sollte von einem erfahrenen Rattenhalter oder dem Tierarzt gemacht werden. Diese Maßnahme ist UNBEDINGT durchzuführen, da man sonst in Jungtieren ertrinkt. Weibchen können ab der 6. Woche von der Mutter getrennt werden.

Wir unterstützen in keinster Weise wildes Vermehren oder Züchten von Ratten, denn es gibt leider zu viele Notfellchen. Gerade aus diesem Grund sollte sich der Rattenhalter schon während der Schwangerschaft darüber Gedanken machen, Plätze für die Welpen zu finden. Hierbei helfen ihm Notfallvermittler in Rattenforen. Die Vermittlung der Jungtiere sollte nur mit Schutzvertrag und Schutzgebühr stattfinden, da man so sicher gehen kann, daß die kleinen Lieblinge in gute Hände kommen. Keine Lösung ist der Verkauf an Zooläden, da dort die Kleinen wahrscheinlich als Schlangenfutter enden werden.

Kastration von Rattenböcken

Wir möchten von Anfang an gleich mal etwas wichtiges klarstellen. Bei einer Kastration handelt es sich um einen operativen Eingriff, bei dem es während und auch danach zu Komplikationen kommen kann, die zum Tod der Ratte führen können. Aus diesem Grund sollte kein Tier leichtfertig kastriert werden. Bevor Du allerdings die Möglichkeit einer Kastration und deren Risiken eingehst, sollte geklärt werden das die Ratte nicht an Parasiten, Schmerzen oder Krankheiten leidet, die ein aggressives Verhalten fördern. Ebenfalls sollte vor einer Kastration eine Therapie mit Bachblüten in Betracht gezogen werden, die in so manchen Fällen wahre Wunder gewirkt haben. Frage am besten einfach mal Deinen Tierarzt nach den Möglichkeiten und den verschiedenen Blüten. Sollte dies alles nicht zum Erfolg geführt haben, kannst Du über eine Kastration nachdenken, denn so hat der Bock nach einer 6 wöchigen Quarantäne auch die Chance in ein Weiberrudel integriert zu werden. Bei einer Integration in ein Weiberrudel ist es ganz wichtig daß Du die Quarantänezeit einhältst, da er in dieser Zeit immer noch zeugungsfähig ist.

Eine Kastration eines Jungtieres ist erst zwischen dem 3. und 4. Lebensmonat möglich. Selbstverständlich können auch ältere Böcke kastriert werden, sofern es ihr Gesundheitszustand erlaubt. Trockenfutter muß vor der Operation gefüttert werden, da es bei Ausnüchterung sonst zu starken Verdauungsstörungen kommt. Es sollte allerdings auf Frischfutter verzichtet werden, da es zu Fehlgärungen kommen kann. Ist der kleine Patient dann wieder zuhause, bleibt er mindestens 1 Woche in einem Krankenkäfig und die Wunde wird täglich auf Anzeichen einer Verdickung der Narbe untersucht. Sollte dies der Fall sein, geh bitte umgehend mit der Ratte zum Tierarzt. Ebenfalls wenn Du feststellst das Deine Ratte an Gewicht verliert oder sonstige Anzeichen von Krankheiten zeigt. Aber sicher wird Dir dies auch alles Dein Tierarzt genauer erklären.

Grösse, Gewicht und Alter von Ratten

Immer wieder kommt es zu einigen Fragen, die das Gewicht, die Grösse und das Alter einer Ratte betreffen. Bei diesen Punkten kann man sich nicht genau festlegen, denn es ist von Ratte zu Ratte immer unterschiedlich. Folgende Informationen sind daher bitte nur als Anhaltspunkte zu betrachten. So, für alle Wissbegierigen kommen hier nun die heiß ersehnten Antworten:

Die durchschnittliche Grösse einer Ratte liegt in den meisten Fällen etwa bei 22 bis 26cm reine Körpergrösse. Jetzt werden natürlich einige denken, “Moment mal, da fehlt doch was.” Ja richtig, der Schwanz. Der hat meist eine Länge von 18-22cm, wodurch die Ratte eine beachtliche Länge von ca. 48cm erreicht.

Das Gewicht, naja das ist so ein Thema für sich. Es gibt Ratten, die klein und zierlich sind und es gibt Ratten, die sehr groß und stattlich sind. Wie bei uns Menschen auch. Das durchschnittliche Gewicht eines Rattenweibchens liegt meist zwischen 200 bis 400g und das eines Rattenbocks so in etwa zwischen 250 bis 500g. Es sind aber auch schon Böcke mit dem stattlichen Gewicht von 810g gesichtet worden, nämlich bei uns. Unser Bino ist so ein schwerer Brocken. Also wie Du siehst, gerade in diesem Bereich kann man keine genauen Angaben machen. Auf jeden Fall sollte beachtet werden, wenn sich die Ratte schwammig anfühlt und der Bauch sich über die Füße stülpt, sollte die Ratte auf Diät. Solltest Du allerdings die Wirbelsäule und die Knochen deutlich fühlen können, kann diese Ratte gerne eine Extraportion Mais oder Nüsse bekommen. Mehr zum Thema was Ratten fressen dürfen erfährst Du in unserem Speiseplan

Das Alter ist ein etwa trauriges Thema, wie Dir wohl jeder Rattenhalter bestätigen wird. Die Tiere werden leider nur zwischen 2 und 3 Jahre alt. Dies liegt an ihrem erhöhten Stoffwechsel, der den Alterungsprozeß beschleunigt. Es ist zwar sehr traurig, das Ratten nur ein so kurzes Leben beschieden ist, aber andererseits hast Du so auch die Chance immer wieder Notfallratten ein schönes Zuhause zu geben.

Wie gewöhne ich meine Ratten aneinander?

Einander fremde Ratten dürfen auf gar keinen Fall einfach so zusammen in einen Käfig “gestopft” werden. Selbst Geschwister, die sich ein paar Wochen nicht gesehen haben, kann man nicht einfach so zusammensetzen. Es muss eine richtige Integration durchgeführt werden. Die Ausnahme sind Jungtiere, jünger als ca. 10 Wochen: Junge Ratten entwickeln ihr vollständiges Revierverhalten erst mit ca. 10 Wochen. Nur wenn alle Ratten, die vergesellschaftet werden sollen, jünger als ca. 10 Wochen sind, können sie, nach einen kurzen Probetreffen auf neutralem Boden, gleich zusammen in einen gründlich gereinigten Käfig ziehen. Wenn auch nur eine der teilnehmenden Ratten älter als ca. 10 Wochen ist, muss unbedingt eine Integration durchführt werden, ansonsten kann es zu Revierkämpfen kommen, die blutig und im schlimmsten Fall tödlich enden können.

Für eine Integration gibt es kein Patentrezept – sie ist so individuell wie es die einzelnen Ratten sind -, aber es gibt einige Grundregeln und Tipps.

Zu Beginn muss der Standort des zweiten Käfigs/Integrationskäfigs gewählt werden. Die beiden Käfige kann man in einen Raum (nebeneinander) stellen oder aber in zwei verschiedene Räume. Viele Ratten sind absolut verträglich und haben keine Probleme damit, wenn fremde Ratten im Nachbarkäfig sind oder mit im selben Raum stehen, aber es kann auch vorkommen, dass Aggressionen entstehen: Die Ratten riechen sich gegenseitig, können aber nicht zueinander gelangen und das könnte dazu führen, dass sich Aggressionen anstauen, die sich dann beim direkten Treffen entladen. Da man vor der Integration nicht weiß, wie die eigenen oder die neuen Ratten auf den Geruch der anderen reagieren werden, ist man im Zweifel auf der sicheren Seite, wenn man die Käfige in getrennte Zimmer stellt oder zumindest im selben Raum einige Meter entfernt voneinander.

Vor der Integration kann ggfs. der Austausch von bepieselter Eintreu oder das Tauschen von Einrichtungsgegenständen erfolgen. Aber hierfür gilt dasselbe wie für das nebeneinander stellen der Käfige: Da der Geruch der Fremden plötzlich im eigenen Käfig ist, kann auch das evtl. zu Aggressionen bei späteren Treffen führen. Ob man also zwischen den beiden Käfigen Dinge austauscht, muss man sich gut überlegen bzw. die Reaktion der Ratten genau im Auge behalten.

Eine Integration besteht grundsätzlich aus 3 Schritten: 1. Schritt: Tägliche Treffen auf neutralem Boden, wo noch keine der beteiligten Ratten vorher war – diese von wenigen Minuten täglich steigern bis man sie mehrere Stunden (!) zusammen lassen kann und alles friedlich bleibt (das kann mind. 1 Woche, je nachdem auch deutlich länger dauern). 2. Schritt: Tägliche Treffen im normalen Auslaufbereich der bisherigen Ratten – auch hier erst eher kurze Treffen und so lange täglich steigern, bis sie sich mehrere Stunden (!) friedlich verstehen (auch das wird mind. 1 Woche dauern, evtl. auch länger). 3. Schritt: Den Käfig sehr gründlich reinigen, evtl. Gegenstände umstellen und dann alle Ratten zusammen einziehen lassen; natürlich alle die folgenden Stunden und Tage sehr genau beobachten.

Sehr sinnvoll wäre es, wenn man bei den Treffen dicke Handschuhe, etwas zusammengerollt Zeitung oder eine Blumenspritze dabeihat. Denn wenn es zu heftig werden sollte, müssen die Parteien sofort getrennt werden und im Eifer des Gefechts unterscheiden die Ratten nicht zwischen dem Gegner und einem Finger.

Verhaltensweisen bei einer Integration: Aufgestellte Haare (borsteln) und fauchen sind normale Drohgesten. Gegenseitiges Besteigen oder Drehen auf den Rücken sind Dominanz- und Unterwerfungsgesten, die die Festlegung der Rangordnung dienen.

Wichtig: Es darf kein Blut fließen! Bei einer Integration besteht ständige Anwesenheitspflicht! Die Ratten müssen die ganze Zeit über gut im Auge behalten werden, denn Ratten können schnell sein, vor allem mit ihren Zähnen. Geduld und Zeit sind besonders wichtig! Immer die Ratten bestimmen den Verlauf und die Geschwindigkeit der Integration!

Sollte eine Integration nicht sauber abgeschlossen werden, kann es sogar nach Wochen und Monaten zu blutigen Kämpfen kommen. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass es Ratten gibt, die nicht integrierbar sind. Sollte eine einzelne Ratte wegen ihrer Aggressivität trotz mehrfacher, ausführlicher Versuche nicht zu einem Rudel integrieren lassen, bleibt als letzter Schritt bei den Böcken noch die Kastration, die helfen kann, auch wenn so einoperativer Eingriff immer ein großes Risiko darstellt. Man muss, wie bei jeder OP, mit Risiken rechnen; im schlimmsten Fall mit dem Tod der Ratte.

Wir danken Serena-t für die Erstellung des Textes

Wie bekomme ich meine Ratten zahm?

Wenn Du Dich also jetzt entschlossen hast, mindestens 2 Ratten zu Dir zu holen, brauchst Du ab diesem Zeitpunkt viel Geduld. Denn jetzt müsst Ihr Euch aneinander gewöhnen.

Am Anfang werden die Ratten vermutlich sehr scheu sein. Aber das ist normal. Der Käfig sollte am Anfang nur wenige Versteckmöglichkeiten enthalten, später kannst Du ihn dann rattengerecht einrichten. Stelle Dich vor den Käfig und rede mit ihnen, oder lese ihnen eine Geschichte vor, damit sie sich an Deine Stimme gewöhnen können. Halte hin und wieder Deine Hand in den Käfig, damit die Kleinen Deinen Geruch kennen lernen, bitte keine ruckartigen Bewegungen machen. Sie erschrecken sich in dieser Phase recht schnell.

Manchmal ist es ein guter Trick getragene, unparfümierte Kleidungsstücke (am besten T-Shirt oder Socken) in den Käfig zu legen. Aber Vorsicht! Es sollten Sachen sein, die Du nicht mehr brauchst, da Du sie kaum heile aus dem Käfig wieder herausbekommen wirst. Und nie vergessen: Immer ruhig und mit viel Geduld die Gewöhnungsphase gestalten, denn die Ratten bestimmen das Tempo.

Wenn sie dann irgendwann Vertrauen gefasst haben, kannst Du anfangen zu versuchen, sie hochzuheben. Am Anfang immer nur recht kurz, damit sie merken, dass ihnen nichts passiert. Wenn Du sie dann ohne größere Probleme hochnehmen kannst, solltest Du sie z.B. auf ein Sofa setzen (vorher mit einer Decke abdecken, da sie markieren werden) und Dich dazugesellen. So können sie Dich erkunden und immer besser kennen lernen. Weite Pullover können recht hilfreich sein, da sich die Ratten vielleicht darunter verstecken. Dadurch nehmen sie natürlich noch intensiver Deinen Geruch auf.

Du solltest vielleicht bei solchen Aktionen darauf achten, immer alte Kleidung zu tragen, da die Tierchen ihr Revier markieren. Wenn alles gutgeht, wirst Du definitiv dazugehören. Also, wenn sie Dich markieren, ist es ein gutes Zeichen, denn Du gehörst zum Rudel.

Sollte wider Erwarten die Ratten ihre Angst vor Dir nicht verlieren, gibt es noch die Möglichkeit einer “Zwangsgewöhnung”. Ja, das klingt jetzt ein wenig hart, ist aber doch zum Wohl der Ratte, denn ansonsten würde sie stetig unter Stress stehen. Diese Methode ist am besten für Babyratten geeignet, soll aber auch schon bei älteren funktioniert haben. Für diese Methode muß die Ratte gegen ihren Willen aus dem Käfig genommen werden. Dabei kann es zu Verletzungen kommen, nein nicht beim Tier, sondern bei Dir. Die Ratte könnte aus Angst zuschnappen. Wenn Du davor Angst hast, kannst Du auch einen dicken Handschuh zum Herausnehmen benutzen. Danach steckst Du Dir das Tier unter Deinen Pullover und läßt es dort für einige Zeit. Diese “Sitzung” wiederholst Du nun solange, bis Du das Gefühl hast das sich die Ratte an das Herausnehmen und an Dich gewöhnt hat. Dies kann einige Tage bis Wochen dauern. Es können auch gerne kleine Leckereien im Pullover gefüttert werden, um die ganze Angelegenheit angenehmer zu gestalten.

Jetzt haben wir so viel über das Herausnehmen einer Ratte geschrieben, aber wie genau geht das eigentlich? Am besten umfasst Du mit beiden Händen die Ratte. Solltest Du später mehr Erfahrung haben oder geübter sein, umfasst Du mit der einen Hand die Brust und stützt mit der anderen das Hinterteil.

Streiten meine Ratten?

Gerade die jungen Ratten spielen lautstark miteinander, dass es für uns so klingt und aussieht, als würden sie sich streiten.

Ratten drehen öfter Artgenossen auf den Rücken und was für uns vielleicht aussieht wie beißen, ist normales Zwangsputzen um die Rangordnung im Rudel klarzustellen und dabei quiekt die geputzte Ratte schon mal ein wenig. Bei Böcken ist es sowieso an der Tagesordnung, daß sie die Rangfolge klären. Dies ist ein ganz normales soziales Verhalten in einem Böckchenrudel.

Solltest Du allerdings feststellen, dass eine Deiner Ratten Bißwunden hat und verängstigt wirkt, mußt Du sie sofort aus dem Käfig holen und nach ein paar Tagen eine neue Zusammenführung versuchen.

Das Thema Integration behandeln wir an anderer Stelle.